Von Tom Hansing auf Montag, 21. September 2020
Kategorie: allgemein

Die Materialisierung einer Vision

65.000 qm Leerstand im Zentrum der Hauptstadt? Mit der künstlerischen Aneignung des leerstehenden „Haus der Statistik“ vor fünf Jahren stieß eine Gruppe von Kulturaktivist*innen die Diskussion um den Umgang mit der Liegenschaft an und forderte eine gemeinwohlorientierte Entwicklung des Geländes, statt die Gebäude an Investoren zu verkaufen.

Nach Jahren zähen Ringens arbeiten die daraus hervorgegangene Genossenschaft Zusammenkunft Berlin e.G. in Kooperation mit vier weiteren Akteuren (genannt Koop 5), in der auch der Berliner Senat vertreten ist, an der Verwirklichung dieser Vision. Entstehen sollen Raum für Kunst, Kultur, Soziales und Bildung, bezahlbarer Wohnraum und ein neues Rathaus für den Bezirk Mitte, sowie weitere Nutzungen für Verwaltung vorgesehen sind. Während der Planungs- und Bauphase sollen mit der Unterstützung von Pioniernutzungen gemeinwohlorientierte Konzepte erarbeitet werden.

Im September öffnete nun das von 18 verschiedenen Initiativen getragene „Haus der Materialisierung“ seine Pforten für die Öffentlichkeit. Eine Mischung aus Zero-Waste-Markt für Gebrauchtwaren- und Materialien, Offenen Werkstätten und Bildungsort für nachhaltige Entwicklung mit Kursen, Workshops und Vorträgen. Das Konzept des Hauses ist mobil, d.h. die Pioniernutzung soll nach dem für 2022 geplanten Abriss in auf dem Areal umziehen. Anderer Umgang mit Ressourcen und Infrastrukturen für Eigenproduktion ist als dauerhafte Komponente des neuen Quartiers konzipiert und nicht als Zwischennutzung, denn es sei Zeit für die Umsetzung positiver Visionen, so die Initiator*innen.

Mehr Information: www.hausdermaterialisierung.org

RBB-Beitrag hier