Reparieren
Kaputt. Das ist die Diagnose, die am Anfang vieler Aktivitäten „im eigenen Auftrag“ steht. Reparieren als Antwort auf das Defekte bezieht sich heute nicht mehr nur auf Gebrauchsgüter des Haushalts, sondern umfasst auch defizitäre Zustände des eigenen Lebens: der Mangel an Begegnungsräumen im Stadtviertel ebenso wie die eigene Straße, die nach Begrünung ruft.
Reparatur ist eine Kulturtechnik, die in den Konsumgesellschaften derzeit wiederentdeckt wird – und zwar als kollektive Praxis in öffentlich zugänglichen Räumen.
Die Vermüllung des Planeten mit all ihren ökologischen, sozialen und psychischen Folgen dringt zunehmend ins gesellschaftliche Bewusstsein. Tiefgreifende Transformation ist gefragt, sowohl auf gesetzgeberischer Ebene wie auch in den Alltagspraxen.
Die anstiftung unterstützt Reparieren als eine Praxis der Pflege und Aneignung von Dingen, Produktionskreisläufen und nachbarschaftlichen Beziehungsnetzen. Sie koordiniert bundesweit mit dem 2014 gegründeten Netzwerk Reparatur-Initiativen den Wissenstransfer auf intergenerationeller, transkultureller und milieuübergreifender Ebene in Repair Cafés, Reparaturtreffs und weiteren Formaten.
Bis 2024 gründeten sich allein in Deutschland rund 2.000 Initiativen, ihre Zahl wächst beständig. Über 1.200 davon sind im Netzwerk Reparatur-Initiativen aktiv. Hier geht’s direkt zur Netzwerk-Plattform mit Reparaturveranstaltungen, Materialien und Infos zur Gründung einer Reparatur-Initiative:
- Beratung bei der Gründung einer Reparatur-Initiative
- Organisation von kollaborativen Webinar- und Workshopreihen
- Durchführung von regionalen Bildungs- und Vernetzungsveranstaltungen und der bundesweiten Netzwerkkonferenz
Die anstiftung engagiert sich darüber hinaus beim Runden Tisch Reparatur (RTR) für eine reparaturfreundliche und kreislauforientierte Güterproduktion.
weitere Medien:
Kontakt zum Arbeitsbereich REPARIEREN in der anstiftung:
Tom Hansing, Ina Hemmelmann, Linn Quante
089 74 74 60 18