Theoretische Perspektive
Die anstiftung verbindet in spezifischer Weise die Erforschung, Begleitung und Förderung von Kontexten, die sich dem Selbermachen und Reparieren widmen und die wir als relevante Nachhaltigkeitspraxen verstehen. Dabei stützen wir uns auf verschiedene Begriffe und Theorieperspektiven, die wir im Rahmen unserer Forschungstätigkeit kritisch befragen und weiterentwickeln.
Als fruchtbar erweisen sich Ansätze feministischer und postkolonialer Theorie, Debatten um Nachhaltigkeit, gesellschaftliche Naturverhältnisse oder Care Economy und Begriffe wie Konvivialität, Commons, Eigenarbeit und urbane Subsistenz.
Wir rezipieren zudem ein breites Spektrum innovativer Theoreme soziologischer Forschung, um ein differenziertes Verständnis der von uns erforschten Praxis zu erlangen und diese in gesellschaftliche Kontexte und Entwicklungslinien einzuordnen.
Hybride Forscher*innenrolle und ethische Dimension
Ein Spezifikum unserer Forschung besteht in der methodisch kontrollierten Nähe zu den untersuchten Projekten, Räumen und Netzwerken des Selbermachens, mit denen wir inhaltlich sympathisieren, von denen wir uns als Forscher*innen jedoch zugleich methodisch zu distanzieren wissen, um zu wissenschaftlich belastbaren Ergebnissen zu kommen.
Der forschungsethischen Herausforderung unseres Tuns sind wir uns bewusst. Wir beantworten sie durch das Bekenntnis zu einer engagierten Forschungsagenda.
Das Spektrum unserer Forschungstätigkeit reicht von Begleitforschungen, die die Projekte aus einer Perspektive von außen spiegeln, über Mitarbeit in und Beratung von öffentlich geförderten transdisziplinären Forschungsprojekten in der sozial-ökologischen Forschung bis zu eigenen Forschungsprojekten, in denen wir die urbanen Subsistenzpraxen in größere Zusammenhänge stellen und ausloten, welches Potenzial sie für eine gesellschaftliche Neuausrichtung im Sinne einer sozial vielfältigen, gerechten und ökologisch nachhaltigen Gesellschaft aufweisen.
Darüber hinaus beraten wir bei der Erstellung von Bachelor- und Masterarbeiten, stehen für den Austausch über Dissertationsprojekte zur Verfügung und nehmen an Konferenzen und Workshops teil.
Transdisziplinarität
Es ist unser Ziel, durch unsere Forschungstätigkeit Best Practice aufzuzeigen, die andere inspirieren kann, etwas Ähnliches selbst zu versuchen. Es hat sich bewährt, den Wissenstransfer möglichst anschaulich und medial ansprechend zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit Fotografie, professioneller Gestaltung und einer breiten Community von Praktiker*innen und thematisch benachbarten Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Disziplinen und Forschungsfeldern erweist sich dabei immer wieder als fruchtbar.
Kontakt im Bereich Forschung:
Dr. Christa Müller
089 74 74 60 19 |
Dr. Robert Jende
089 74 74 60 20 |