Lernorte des Selbermachens:

Bildung für die sozialökologische Transformation


Nachhaltig wirksame Bildung beruht auf der Erfahrung, selbstwirksam zu sein – allein und gemeinsam mit anderen. Praxisräume des Selbermachens wie Gemeinschaftsgärten, Offene Werkstätten und Reparatur-Initiativen sind Praktiken und Orte, die von Akteuren aufgebaut und aufrechterhalten werden. Sie sind jeweils für sich einmalig und eigenwillig - und strahlen das auch aus. Keineswegs sind sie artifizielle Räume und auch keine „Out of the box“- oder Franchise-Formate, die einer externen Agenda oder einem Businessplan entspringen und die nach Ende der Förderung wieder verschwinden.

Urbane Gärten und Offene Werkstätten sind besondere Lernräume, denn sie ermöglichen Bildungsprozesse und “Learnings” auch unabhängig von Lehrplänen. Die hier alltäglich stattfindenden Lernprozesse sind multidimensional. Sie sind im Kern Selbstlernprozesse bzw. Prozesse der gegenseitigen Befähigung, die gemeinsam mit anderen in inkludierenden Settings erlebt werden. Wo sonst gibt es Räume, in denen so vielfältig und so wirksam gelernt werden kann? Aus Sicht der Bildung sind die Lernräume des Selbermachens herausragende Orte der Erwachsenenbildung und des lebenslangen Lernens. Führende Bildungsparadigmen wie das forschende und kompetenzbasierte Selbstlernen sind hier ebenso Realität wie Wissenstransfers aller Art.

Aus all diesen Gründen sind die Lernräume des Selbermachens auch für Schulen und Hochschulen von wachsendem Interesse. Schulen finden in ihnen „anfassbare“ und nahräumliche Umgebungen für die Nachhaltigkeitsbildung (BNE), Hochschulen können von den lokal verorteten Zukunftslaboren profitieren und sie als wichtige Impulsgeber für die Profession einbeziehen. Nicht nur Freiraumplaner und Architektinnen erkennen den besonderen Wert von Gemeinschaftsgärten zur Abkühlung der überhitzten und versiegelten Städte, auch Public-Health-Spezialist*innen und die Soziale Arbeit erkennen in den Räumen des Selbermachens zunehmend attraktive und professionell applizierbare Formate.

Viele Praxisprojekte, die die anstiftung unterstützt, beinhalten Dimensionen von Citizen Science. In ihnen wird erforscht, wie Probleme des Zusammenlebens in der Stadt erkannt und mit eigenen Mitteln lokal abgemildert oder gelöst werden können. Sie sind agile Akteure in Lernenden Städten und geben viele Impulse in die Stadt hinein. Neben der Stadtbibliothek liegen der Gemeinschaftsgarten und die Reparaturwerkstatt mit FabLab, so sieht die heutige Realität einer lernenden Stadt aus.

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Die Förderung der Lernräume des Selbermachens beinhaltet auch die gezielte Verknüpfung verschiedener Lernkontexte und die Entwicklung von Medien, die bei dieser Übersetzungsleistung helfen. Die Bildungsformate der anstiftung wie Webinare, Workshops oder auch regelmäßige Netzwerktreffen umfassen ein breites Spektrum. Wir bekennen uns zu „low tech“ und einfachen Ansätzen und glauben an das gemeinsame Lernen bei einer Tasse Tee (von selbst geernteten Kräutern), indem wir einander zuhören und Orte gemeinsam umgestalten. Wir anerkennen darüber hinaus den Wert von Lernmedien, die die Ansätze der anstiftung und der mit ihr verbundenen Praxisprojekte für viele sichtbar und erfahrbar machen.

Kontakt für den Bereich Bildung:

Dr. Robert Jende
089 747 460 20
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