Von Christa Müller auf Montag, 16. Juli 2018
Kategorie: allgemein

Gartenaktivismus und kollektives Kartieren

Der Berliner Gartenforscher Severin Halder hat sich – gemeinsam mit anderen – über Jahre hinweg die Hände dreckig gemacht – und dabei stets einen klaren Kopf bewiesen. Da sein im Sommer 2018 im transcript Verlag erschienenes Buch zugleich seine Doktorarbeit an der FU Berlin ist, bewegte sich der Geograph während seiner „Aktionsforschungen zu urbanen Gärten und kritischen Karten zwischen Berlin und Medellín“ im unscharfen Schnittstellenbereich von politischer Arbeit und wissenschaftlicher Qualifikation.

Dass ihm dieser Spagat mit Hilfe des methodischen Settings der Aktionsforschung gelungen ist, zeigt das lesenswerte Buch mit vielen Fotos, Grafiken und Zeichnungen in besonderer Weise. Verwiesen sei auch auf die Buchwebsite (mit freiem Download des Werks), die nicht zuletzt das Vorgehen bei Gründung und Betreiben seines „Headquarters“ reflektiert: dem Allmende-Kontor auf dem Tempelhofer Feld, dessen Aktivitäten seit 2011 eng mit Raumstrategien unterschiedlicher Akteure aus den umliegenden Kiezen verbunden ist – und damit nicht zuletzt auch Resonanz auf Seiten der Berliner Stadtentwicklungspolitik erzeugte.

Severin Halder: Gemeinsam die Hände dreckig machen. Aktionsforschungen im aktivistischen Kontext urbaner Gärten und kollektiver Kartierungen. Bielefeld 2018