Repair-Cafés, Offene Werkstätten und Maker-Spaces haben das Potential, ein verändertes Bewusstsein für die Qualität von Produkten, die Kompetenz und Autonomie von KonsumentInnen im Produktionsprozess zu fördern. Sie können zudem als Orte der Wissensproduktion betrachtet werden.
Ob diese Veränderungen mit der Aneignung von Praktiken des Reparierens und Selbermachens tatsächlich eintreten und wie diese Praktiken überhaupt erfolgreich in den Alltag integriert werden, ist wissenschaftlich bisher noch wenig erforscht. Dieser Aufgabe widmet sich das Citizen-Science-Projekt "Repara/kul/tur". In einem am Typus des „Co-Design“ orientierten Vorgehen sollen die Forschungspartner gemeinsam mit Citizen Scientists aus der Repair- und Do-it-yourself-(DIY)-Bewegung erforschen, wie Praktiken des Reparierens und Selbermachens erfolgreich angeeignet und in den Alltag integriert werden können. Zudem sollen gemeinsam Methoden entwickelt und erprobt werden, die Alltagserfahrungen sowie Veränderungen im Verhältnis zu Konsumgütern für die wissenschaftliche Analyse fruchtbar machen.
Zusammen mit BürgerforscherInnen aus den Regionen Berlin, Hamburg und München fanden nun die ersten Workshops des Forschungsprojektes statt. Die Methode der "cultural probes" wurde vorgestellt, mit den InteressentInnen ausprobiert und diskutiert. Warum reparieren wir? Was machen wir beim Reparieren und was macht das Reparieren mit uns? Warum macht Selbermachen glücklich? Mit welchen (selbstgemachten/-reparierten) Dingen umgeben wir uns, welche Rolle spielen diese Dinge in unserem Leben und welche Beziehung haben wir zu ihnen? Solchen und ähnlichen Fragen möchte „Repara/kul/tur“ nachspüren und gemeinsam mit BürgerInnen neue Wege für wissenschaftliche Methoden finden, die jenseits von Zahlenerhebungen oder Interviewreihen liegen. Einen Einblick in den Workshop in München gibt es hier zum Nachlesen. Weitere Informationen zum Forschungsprojekt sind auch beim Praxispartner Verbund Offener Werkstätten zu finden.