Kartieren

Wie andere Medien der Abbildung sind Karten in Besitz- und Machtverhältnisse verwoben. Karten zeigen und perpetuieren Aneignungs- und Nutzungsprozesse von Land und waren insbesondere in der Kolonialzeit ein wichtiges Herrschaftsinstrument. Immer noch existieren jene Darstellungen, die u.a. den afrikanischen Kontinent im Vergleich zu Europa und Nordamerika nicht getreu seiner wahren geographischen Größe zeigen (z.B. Mercator-Projektion). Heute haben sich vielerorts, z.B. in Südamerika, Ansätze einer kritischen Kartographie herausgebildet, die die Politik der Missrepräsentationen thematisieren und die bislang nur „Dargestellten“ selbst als Kartograph_innen ermächtigen.

Auch in verschiedenen DIY/DIT-Projekten werden partizipative Kartierungen eingesetzt, um sich in kollektiven Prozessen räumlicher Bewusstwerdung Besitzverhältnisse, aber auch Freiflächen und offene Räume vor Augen zu führen und diese dann mit interessierten Anwohnern zu vernetzen.

Orangotango (2012): Handbuch Kollektives Kritisches Kartieren. Ein Wegweiser für gemeinschaftliche Betrachtung der Veränderung unserer Territorien des Alltags. Berlin: Eigenverlag.

 

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