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Global Gathering on Community Repair

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Die anstiftung vertritt das Netzwerk Reparatur-Initiativen auch im internationalen Kontext. So zuletzt im Rahmen des ersten „Global Gathering on Community Repair“, das vom 6. bis 8. Oktober in London stattfand. Ausgerichtet hatte diese Zusammenkunft das therestartproject aus London, eine Organisation, die Partys zum Reparieren von elektrischen und elektronischen Geräten organisiert und – vergleichbar mit dem Netzwerk Reparatur-Initiativen – kostenfreie Materialien und Informationen zur Verfügung stellt, um interessierten Gruppen die eigenständige Etablierung lokaler Veranstaltungsreihen zu vereinfachen.

Das Fixfest zog Reparatur-Aktivisten aus vier Kontinenten an, die sich mit Fragen zur weiteren Verbreitung der Community-Repair-Idee befassten, wie Kooperationen mit lokalem Handwerk aufgebaut und gestaltet werden kann, wie institutionelle Förderung erreicht und politisch wirksame Zusammenarbeit mit Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden, Wissenschaft und Forschung, Industrie und Handel aufgebaut werden kann, welche Rolle digitale Fertigungstechnologien wie 3D-Druck spielen oder spielen können z.B. im Bereich der Ersatzteilbeschaffung und auch welche Rolle gemeinsames Reparieren im Bildungskontext spielt. Eine Netzwerkveranstaltung mit besonderem Flair, denn die Freude, die das gemeinsame Reparieren bereitet, wurde auch in jeder Sekunde dieser Veranstaltung spürbar. Hier das Programm mit zusätzlichen Informationen.

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Weltweit entstehen immer mehr Initiativen und Organisationen, die im gemeinschaftlichen Reparieren von Alltagsgegenständen einen Teil der Lösung für drängende Zukunftsfragen sehen und für ein Recht auf Reparatur für alle eintreten oder eintreten wollen. Nicht verwunderlich, dass auch Kyle Wiens, Gründer des „Wikipedia für Reparaturanleitungen“ ifixit und Reparaturaktivist die Veranstaltung begleitete und Einblicke in seine Lobbyarbeit, z.B. im Rahmen der Initiative repair.org (USA) oder Brüsseler Gremien (EU) teilte. Ein gutes Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein, wenn Menschen aus aller Welt sich gegenseitig zu ihrem Engagement austauschen und dabei feststellen, dass sie die gleichen Werte vertreten.

 

Open everything

Die besondere Stärke – so sind sich die meisten Aktivisten und Organisationen einig – liegt in der Netzwerkarbeit über nationale Grenzen hinweg, im Austausch und Teilen von Informationen und Konzepten, auch im gemeinsamen Erarbeiten von Standards. Damit werde die globale Reparierbewegung und ihre Ziele mehr Aufmerksamkeit und community repair als zivilgesellschaftliche Kraft weiter an Bedeutung gewinnen. Das Netzwerk Reparatur-Initiativen wird als Impulsgeber für die unterschiedlichen Baustellen, mit denen sich Gruppierungen auf der ganzen Welt auseinandersetzen, wahrgenommen. Die Materialien und Konzepte, sowie Verbünde, in denen das Netzwerk auch politisch aktiv ist, werden als konstruktiv und inspirierend wahrgenommen. Engagierte wollen einige der Materialien des Netzwerks nun in andere Sprachen übersetzen und z.B. Vertragsformulare an die jeweils nationale Gesetzgebung anpassen, Versicherungslösungen erarbeiten und neue Allianzen schmieden.

 

Dritter Samstag im Oktober: Internationaler „Repair Day“

Um zu unterstreichen, dass die verschiedenen Initiativen, Gruppen und Organisationen einen echten Wandel zu mehr gelebter Reparaturkultur praktizieren und ein Recht auf Reparatur für alle fordern, wurde beschlossen, den jeweils dritten Samstag im Oktober eines Jahres als internationalen Tag der Reparatur zu feiern. 2017 ist dies der 21.Oktober und 2018 wird der internationale Repair-Day am 20.10. stattfinden.

 

Open Repair Alliance

VertreterInnen einiger größerer Netzwerke trafen sich im Vorfeld des Fixfest, um über die Zusammenarbeit hinsichtlich der Sammlung valider Daten zur Reparierbarkeit von Produkten zu beraten. Es gibt derlei Daten bislang nicht, aber nationale Pilotprojekte, wie den Fixometer von therestartproject oder den Reparatur-Monitor der Stichting Repaircafé. Auch die anstiftung ist in Kooperation mit dem Runden Tisch Reparatur dabei, ein Erhebungswerkzeug für die auf der Plattform www.reparatur-initiativen.de verzeichneten Projekte zu entwickeln, um die Datenschätze, die bisher in analoger Form (Laufzettel) in jeder Initiative anfallen, künftig digital erfassen zu können. Ziel der anstiftung ist, die lokale Arbeit der Initiativen zu erleichtern und nicht unerwünschte Mehrarbeit zu produzieren. Mehrwert für die lokalen Projekte steht an erster Stelle.

Da jede Organisation ihre eigenen Prioritäten setzt, sollen die wichtigen Kerninformationen allen anderen als Open Data zur Verfügung gestellt werden, ohne dass alle zwingend die gleichen Statistikwerkzeuge dafür benutzen müssen. Als krönender Abschluss der Veranstaltung wurde die Open Repair Alliance offiziell verkündet und damit der Grundstein für eine neue Art der Zusammenarbeit gelegt.

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