Maker arbeiten mit computergesteuerten Werkzeuge, entwerfen am Bildschirm und nutzen zunehmend Desktop-Werkzeuge für die Fertigung. Sie gehören zur Web-Generation, stellen ihre Entwürfe automatisch online, entwickeln sie in Online-Communitys weiter und nutzen genormte Dateistandards, um sie von kommerziellen Dienstleistern produzieren lassen zu können (Anderson 2013, S. 33). Sie verstehen sich selbst als Pioniere und als Protagonisten der dritten industriellen Revolution und arbeiten daran, den Herstellungsprozess von physischen Gegenständen dem Herstellungsprozess von digitalen Produkten anzunähern. Sie prognostizieren, dass sich die Produktion von industriell gefertigten Gebrauchsgütern in die Industrieländer zurückverlagern, dass viele kleine Fabriken die Megafabriken ablösen werden und dass im Prinzip allen der Zugang zur Produktion der Dinge offen stehen wird.
Die digitale Hightech-Fertigung werde es perspektivisch allen Menschen erlauben, „nach Bedarf große Fabriken für die eigene Herstellung zu nutzen“ (ebd., S. 82). Oder auch, eigene Fabriken zu gründen. Anderson nennt das, den Geist des DIY zu industrialisieren. Maker arbeiten außer am Bildschirm auch gerne in „Makerspaces“, das sind gemeinsam genutzte Produktionsstätten (weltweit ca. 1000, auch FabLabs), meist örtliche Gemeinschaftsprojekte, aber es gibt auch bereits eine Kette namens „TechShop“, die Werkstätten betreibt, wo man Mitglied werden kann wie in einem Fitnessclub (Anderson 2013, S. 30f.).
Maker waren, so Anderson, einst Konsumenten, die etwas haben wollten, was es noch nicht gab. Deshalb haben sie es selbst gemacht. Dass sie zu Produzenten wurden, hat ihre Konsumorientierung aber nicht grundlegend verändert. Sie optimieren das industrielle Prinzip, sie stellen es nicht, wie DIY/DIT, infrage.
Anderson, Chris (2013): Makers. Das Internet der Dinge: die nächste industrielle Revolution. München: Hanser.