Der Umgang mit Medien ist Teil des DIY bzw. des Commoning in und zwischen den verschiedenen Projekten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang das Internet, dessen Medienökologien der Kommunikation eine Struktur verleihen. > Soziale Netzwerke Die DIY-Akteure wechseln bruchlos zwischen der Face-to-Face-Interaktion und der medial vermittelten hin und her. Hat man z.B. etwas gebaut, fotografiert man es und lädt es ins Netz, um es mit anderen zu teilen. Braucht man Hilfe bei der Bestimmung einer gefundenen Pflanze, ist es auch in diesem Fall naheliegend, sie zu fotografieren und online zu stellen. Andere kennen sie vielleicht. Es lohnt jedenfalls den Versuch. Die lokal verorteten und räumlich begrenzten Interaktionen werden um entgrenzte Peer-to-Peer-Beziehungen ergänzt. Auf diese Weise entstehen vielfältige lokal-globale Zusammenhänge, die zu gegebenem Anlass und temporär begrenzt als Bewegung in Erscheinung treten können.
Das Verhältnis zu den Printmedien ist gänzlich anders gelagert als das zum Internet. Vor allem die großen Zeitungen und Zeitschriften sind vom DIY fasziniert und haben es als Thema entdeckt. Das betrifft vor allem die Gemeinschaftsgärten, die als Orte visuell oftmals mehr hergeben als Werkstätten. Die Gemeinschaftsgärtner bedienen das Interesse der Printmedien im Allgemeinen gerne. Sie sehen es als Ressource, die früher oder später von Nutzen sein kann. Auch ist es ihnen ein Anliegen, für ihr Projekt und ihre Sicht der Dinge ein Publikum zu finden. Sie lernen nach und nach, als Interviewpartner und Fotomotive zu agieren. Versiert produzieren sie Verwertbares und machen gerne mit beim Spiel der Medien.
Zuletzt ist da noch der Dinosaurier Buch und die > Bibliothek als Büchersammlung, vielfach immer noch gleichgesetzt mit Bildung. Spätestens nachdem Bibliotheken in den Occupy-Camps zum „Must Have“ wurden, sind sie auch im DIY Pflicht bzw. werden als materielles Arrangement genutzt, das den Anspruch, ein Bildungsort zu sein, deutlich unterstreicht. Tatsächlich passt es zum DIY, sich aller vorhandener Mittel zur Lösung eines Problems zu bedienen. Und natürlich wollen die Akteure ihr Wissen und ihre Perspektive an andere, auch Leser von Büchern, weitergeben. Aus diesem Grund verfassen DIY-Akteure selber in zunehmendem Maße Bücher oder andere Druckwerke oder inspirieren diese.