Umweltgerechtigkeit

Stadtbewohner_innen mit geringen Einkommen haben seltener Zugang zu Natur als solche mit mittleren oder hohen Einkommen. Sie leben eher an lauten, befahrenen Straßen, sind Emissionen stärker ausgesetzt und verfügen nicht über die monetären Mittel, um in nähere oder fernere Erholungsgebiete zu reisen. Studien haben ergeben, dass Kinder in sozial benachteiligten und dicht bebauten Stadtvierteln kaum die Quartiersgrenzen überschreiten. Umweltgerechtigkeit ist eng an den Stellenwert der sozialen Gerechtigkeit in einer Gesellschaft geknüpft. Um beide ist es derzeit nicht gut bestellt. Gemeinschaftsgärten leisten als offene Räume ein wenig Kompensation, weil sie niederschwellig Zugang zu einem urbanen Grünraum, zu gesunder Ernährung und zu Bewegung an der frischen Luft, aber auch zu sozialen Netzen verschaffen. Nicht zuletzt gehört zu gesunden Lebensbedingungen auch die politische und gesellschaftliche Teilhabe, die in einem Gartenprojekt ihren Anfang nehmen kann (Baier 2013).

Baier, Andrea (2013): Wie soll man gesund sein, wenn man keine Arbeit hat? Gesundheit und soziale Ungleichheit. Erfahrungen einer Frauengruppe mit einem Gesundheitsprojekt. Bielefeld: transcript. 

 

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