Das, was hierzulande DIY ist, ist anderswo simple Überlebenstechnik. Anleihen an Technologie und Handwerk aus Ländern des globalen Südens finden sich in vielen Projekten. Auf der Suche nach Lösungen für ihre Anliegen stoßen die Protagonist_innen dank Internet mitunter auch auf bewährte Vorbilder aus der sogenannten Dritten Welt; das Pumpenfahrrad im Leipziger Gemeinschaftsgarten Annalinde ist so ein Fall. Auch die Lastenfahrräder stammen aus dem Weltarchiv. Die mobilen Beete im Prinzessinnengarten sind von der Agricultura Urbana auf Kuba inspiriert, und bekanntlich experimentieren die Bewohner der Slums schon lange mit gemeinschaftlichem Gemüseanbau, Tetrapaks und Verpackungsmaterial, stellen Matten aus Plastiktüten oder Schuhe aus Gummireifen her. In Bezug auf Recycling sind die Menschen aus der Peripherie versiert, sie sind schon notgedrungen „Fachleute der Mangelwirtschaft“ und geübt, aus wenig mehr zu machen.