Auch wenn der Titel – Nachhaltigkeit (re)produktiv denken – vielleicht etwas sperrig klingt; im Kern trifft er das Anliegen der Publikation auf den Punkt. Dabei hat die Herausforderung, Nachhaltigkeit (re)produktiv zu denken, weitreichende Implikationen – es läuft auf die „Neuerfindung des Ökonomischen“ hinaus.
Unter dieser Überschrift arbeiteten Sabine Hofmeister und Adelheid Biesecker (2006) das Konzept der (Re)Produktivität aus, das im Buch aus diversen fachlich-theoretischen und praktischen Perspektiven auf seine Produktivität (!) in Bezug auf unterschiedlichste Problemlagen beleuchtet wird.
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Ist mit den nun gültigen Neuerungen der Ökodesign-Richtlinien ein EU-weites Recht auf Reparatur in Kraft getreten? Leider nein, und das ungeachtet der Dringlichkeit, endlich entschlossen und wirksam gegen die Erzeugung von Elektroschrott vorzugehen und zum Nachteil von Verbraucher*innen, ehrenamtlichen Reparatur-Initiativen und freiem Reparaturgewerbe. Allein in der EU fielen im letzten Jahr 12 Mio. Tonnen mit dem weltweit höchsten Pro Kopf-Aufkommen von 16,2 kg an. Tendenz steigend.
Dinge gehen leider auch dann kaputt, wenn pandemiebedingt keine Reparaturcafés stattfinden können. Vom 1.-6. Februar bieten daher ehrenamtliche Reparaturhelfer*innen aus dem gesamten Bundesgebiet digitale Reparatursprechstunden an.
Vermutlich, weil sie lange in Indien geforscht und gelebt hatte, besaß die Kölner Soziologin Maria Mies von Anfang an einen Blick für die globalen Zusammenhänge. Sie ist eine der wenigen Frauenforscherinnen hierzulande, die auch die internationale (öko-)feministische Debatte immer wieder maßgeblich beeinflusst hat.
Maria Mies war „die Erste [ ], die eine Perspektive der ‚Weltsysteme‘ auf die soziale Reproduktion entwickelt hat“, anerkennt die US-amerikanische Philosophin Nancy Fraser: „Ihre Darstellung der Verbindung zwischen der europäischen ‚Hausfrauisierung‘ und der Kolonisierung der Dritten Welt bleibt ein wichtiger Beitrag und eine unübertroffene Erkenntnis.“ (in: Nancy Fraser/Rahel Jaeggi: Kapitalismus. Ein Gespräch über kritische Theorie, Berlin 2020)
Care als Krisenbewältigung. Care als das, „was wir tun, um unsere ‚Welt‘ zu erhalten, fortzuführen und zu reparieren, damit wir so gut wie möglich in ihr leben können.“ Unter diesem erweiterten Care-Verständnis der feministischen Theoretikerinnen Fisher&Tronto firmiert die Konferenz „By Design or By Disaster“ des Masterstudiengangs „Eco-Social Design“ der Freien Universität Bozen-Bolzano, die vom 17.-19.12.2020 stattfindet – online und konvivial.
Wir sind Preisträger*in! Im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises wurde dieses Jahr erstmalig ein eigener Preis zum Thema Design mit den Unterkategorien Ikonen, Vorreiter, Visionen verliehen. Die Jury legte dabei einen erweiterten Begriff von Design zugrunde - weshalb wir uns sehr über die Auszeichnung unserer Netzwerkplattform www.reparatur-initiativen.de in der Kategorie Vorreiter freuen!
Wäre die anstiftung keine forschende und fördernde Stiftung, sondern selbst ein Projekt, vermutlich hätten wir annähernd die Gestalt von Utopiastadt in Wuppertal.
65.000 qm Leerstand im Zentrum der Hauptstadt? Mit der künstlerischen Aneignung des leerstehenden „Haus der Statistik“ vor fünf Jahren stieß eine Gruppe von Kulturaktivist*innen die Diskussion um den Umgang mit der Liegenschaft an und forderte eine gemeinwohlorientierte Entwicklung des Geländes, statt die Gebäude an Investoren zu verkaufen.
Wie wollen wir 2048 leben? Wie werden wir wohnen, arbeiten, essen, uns fortbewegen? Wer sorgt für uns und wie stehen wir in Beziehung zueinander? Wie können wir eine Zukunft gestalten, die gerecht und ökologisch ist?
Im März 2020 führte die anstiftung eine Umfrage unter Gemeinschaftsgärten durch. Die E-Mail mit dem Link zum Fragebogen ging an 669 Gärten, 214 Gärten schickten ihn ausgefüllt an uns zurück (5 Gärten antworteten doppelt). Eine quantitative Befragung wirft nicht selten mehr Fragen auf, als sie beantworten kann. Letztlich vermitteln die Antworten vor allem die Vielfalt der Verhältnisse, sprich die Unterschiedlichkeit der Gärten, und es bleibt der Zweifel, inwiefern sich die Ergebnisse hochrechnen lassen. Aber einige Trends können wir dennoch beobachten, wie z.B. der, dass offenbar immer mehr „Mischsysteme“, einerseits zwischen individuellen und Gemeinschaftsbeeten sowie andererseits zwischen Hochbeeten und Bodenbeeten, entstehen. Der Trend zum mobilen Gärtnern auf Zwischennutzungen ist dagegen rückläufig.